Published On: 20. Januar 2025

Wenn nichts mehr geht, gehe ich

Ich stehe vom Schreibtisch auf, wenn nichts mehr geht. Ich gehe, wenn nichts mehr geht. In den Wald. Um zu laufen, zu atmen, zu sein. Ich gehe. In die Küche, um den Abwasch zu machen. Zu meiner Zeitschriftenkiste, um darin zu kramen. Auf meinen Küchensessel, um dort zu lesen oder Podcast zu hören. Ich beschäftige mich mit einem ganz anderen Projekt. Oder ich beschäftige mich mit dem Haushalt. Oder damit, mir was zu kochen. Oder mit nüscht. Und das alles mit Hingabe. In Ruhe.

Und dann komme ich an den Schreibtisch zurück. Manchmal erst nach einer ganzen Weile. Manchmal flitze ich aber auch förmlich nach zehn Minuten zurück, weil ich merke, dass der Knoten gelöst ist, die Blockade gegangen und ich gleich wieder ein paar gute Ideen und Ansätze im Kopf habe, die ich umsetzen will.

Doch das musste ich lernen und oft muss ich mich richtig dazu zwingen, aufzustehen und zu gehen. Das Gehirn austricksen und es zur Veränderung hinführen. Denn es ist Gewohnheit. Erlernt. Und fast störisch und stoisch sitze ich dann vor dem Laptop und denke, du musst nur aufstehen und gehen. Verrückt, oder. Und wenn ich das dann mache, kann es wieder weitergehen.

Das zu üben, zu erfahren, für mich zu begreifen und für mich so auszuleben, kann ich nur in meiner von mir bestimmten und gestalteten Selbstständigkeit.