Feiertag und freie Zeiteinteilung.

Feiertag und freie Zeiteinteilung.

Heute ist Feiertag in Sachsen. Fein. Mitten in der Woche einen Tag, den man sich ohne schlechtes Gewissen auch als Freiberufler gönnen kann. Doch oft ist es gerade der Tag, den ich mir als freischaffende Texterin herbeiwünsche: in aller Frühe aufstehen, wenn noch alles schläft und jeder dem Feiertag frönt.

Es ist das inspirierende Gefühl, zu wissen – heute ist kein gewöhnlicher Wochentag, an welchem alles um mich herum seinen gewohnten Gang geht. Es ist Feiertag und es ist gleich ein wenig ruhiger um mich herum. Ich liebe solche Tage. So geht also um sieben das Licht an und um acht Uhr der Laptop. Frischer, heißer Tee dampft vor sich hin und die Hunde schlummern noch gemütlich. Noch genau 5 Minuten. Dann werden sie unruhig. Wieso ist schon jemand wach? Wieso geht hier mitten in der Woche nicht alles seinen Gang? Ich tippe noch einen Moment weiter und dann schleiche ich leise zu ihnen – nur mal fix streicheln, vielleicht beruhigen sie sich wieder. Ich drehe mich um und möchte mir gerad noch einen Tee aus der Küche holen, da trete ich mit meinen gemütlichen, graumelierten Wintersocken in ein kleines Stück Knochen, was einer der beiden über Nacht wohl nicht vertragen und hinausbefördert hat. Wunderbar. Es wird immer besser. Ich beseitige dieses Mal­heur und tapse zurück zum Schreibtisch. Musik an, noch immer ist es recht ruhig. Das Müsli schmeckt an solchen Tagen gleich noch besser und ich beginne erneut zu tippen und klicken. Unruhe macht sich breit. Lautes Bauchgrummeln, zur Tür – hin und her. Große braune Augen gucken mich von rechts an – mittlerweile sitzen sie neben meinem Schreibtisch, damit ich sie ja nicht übersehe. Es ist nicht zu fassen. Erneut unterbrochen und dezent genervt entschließe ich mich für eine schnelle Runde durch den Park – fürs Erste genügt das. Immerhin ist es ja irgendwie Wochenende und erst halb neun. Leinen, Treppen, Wiese, Büsche und zurück. Parkbesuch erledigt. Ich sitze wieder am Schreibtisch. Der Tee ist kalt. Draußen werden die ersten Rolläden hochgezogen. Die frühmorgendliche Feiertags-Inspirations-Phase ist vorüber. Super. Ich freue mich einfach auf den nächsten Feiertag. Und nach ein paar Minuten freue ich mich auch wieder über die zwei Quälgeister.

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